Montag, 30. Juli 2012

Der düstere Olympiasieg?

Ausschnitt KSTA
Olympia ist gerade mal ein Wochenende alt. China hat bereits zwölf mal Edelmetall gewonnen davon sechs mal Gold. Deutschland steht bisher noch ohne Medaille da.
Trotzdem gab es nur ein Thema welches die Presse wieder Vordergründlich negativ in den Fokus stellte, den Olympiasieg von Alexander Winokurow. Mit Thesen während der TV Ausstrahlung wie: "Warten wir erstmal die Dopingprobe ab!" oder "Eine Goldmedaille mit fadem Beigeschmack!" übertrafen sich die öffentlich rechtlichen wieder einmal selber was Qualitätsjournalismus anbelangt. In Printmedien gab es dann heute Schlagzeilen wie "Der düstere Olympiasieg" und "Schatten über Olympia - Winokurow holt Gold".
Im Rahmen der ZDF Ausstrahlung am Samstag fiel allerdings auch ein wirklich guter Satz. "Winokurow schon immer umstritten, aber auch schon immer ein Schlitzohr!". Klar hatte sich Winokurow 2007 erwischen lassen, er hat seine Strafe abgesessen und so sollte nun wieder die Unschuldvermutung gelten. Aber mit der These des Schlitzohrs hat das ZDF zu 100% meiner Meinung nach rechts. Eigentlich wollte der Kasache seine Laufbahn ja nach der letztjährigen Tour de France beenden, dann kam ihm aber ein böser Sturz dazwischen welcher hin zur Aufgabe zwang. Sollte wollte er keinesfalls von der Radsportbühne abtreten und kündigte schnell den Rücktritt vom Rücktritt an. Es war klar das sich Winokurow mit einem Erfolgserlebnis verabschieden wollte. Guckt man sich mal die letzte Woche der diesjährigen Frankreich Rundfahrt an fällt auf das Winokurow fast täglich etwas versuchte der gewünschte Erfolg blieb aber noch aus. Dann aber jetzt eine Woche später der Paukenschlag in London.
So nun hatte der Fahrer von Astana nun mal Gold gewonnen, die Dopinggerüchte schien der Presse noch nicht zu reichen.
Irgendwann kam man wohl darauf das Winokurow seinen Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich gekauft haben soll, das mag auch stimmen und zugegebener Maßen sah der Sprint in London auch relativ einfach aus. Aber bei aller Liebe der zweitplatzierte Rigoberto Uran wird wohl kaum so dumm sein eines der wichtigsten Rennen der Saison zu verkaufen. Der entscheidende Antritt von Winokurow auf The Mall war eher ein Zeichen für seine Rennintiligenz die er immer schon hatte und die man sich auch nicht erdopen kann. Gerade als sich Uran umschaute kam Winokurow aus dem toten Winkel und der Sieg war ihm damit sicher.
Klar ist ein wenig Kritik an seinem Sieg angebracht aber in dieser Form wie sie in den letzten Tagen wieder betrieben wurde völlig fehl am Platze. Was ist zum Beispiel mit dieser 16 Jahre alten Schwimmerin aus China die, die letzten 50 Meter schneller geschwommen ist als Michael Phelps und Ryan Lochte? Da liest man kaum was zu, aber das ging wahrscheinlich alles legal zu...