Sonntag, 21. Oktober 2012

Das größte Problem des deutschen Radsports


Wenn ihr der Meinung seit die Radsport-Berichterstattung der öffentlich rechtlichen TV-Anstalten hier in Deutschland, sei das größte Problem was die Sportart hier zu Lande hat liegt ihr weit daneben. Es gibt ein viel viel größeres Problem, ich beobachte dies jetzt schon seit einigen Jahren. Erstaunlicherweise wird darüber nie berichtet obwohl es ein fast noch größerer Skandal ist, als die gesamten Dopingpraktiken im Fahrerfeld. Habt ihr eine Idee was ich meinen könnte? Nein?! Ok das lest euch die folgenden Zeilen einfach in Ruhe durch.
Es geht um die Streckensicherung bei deutschen Straßenradrennen, es regt mich schon seit Jahren auf aber am 3. Oktober dieses Jahres erreichte die ganze Sache einen neuen Höhepunkt, dazu später mehr. Bevor ich auf die ganze Sache eingehe erstmal ein paar grundlegende Informationen. Es ist ja allgemein bekannt das Radsport eine Freiluft Sportart ist die auf öffentlichen Straßen ausgetragen wird, natürlich sind die Straßen auf denen sich das Fahrerfeld gerade befindet für den Verkehr geschlossen, auch dass ist absolut verständlich. Ein Paradebeispiel wie man sowas am besten regelt sind die Belgier. So befand ich mich dieses Jahr im März beim E3 Prijs Harelbeke immerhin ein Rennen welches der World Tour und damit der höchsten Kategorie angehört. Dort läuft das so ab. Circa sieben Minuten bevor das Fahrerfeld kommt fährt ein Auto mit einer roten Flagge mit der ankündigung das in kürze ein Radrennen vorbeiführt. Etwa zwei Minuten später kommt ein erstes Polizeimotorrad welches allerdings nur im Notfall mal eine große Kreuzung absperrt. Er etwa drei Minuten vor dem Fahrerfeld folgt ein zweites und ein drittes Polizeimotorrad welches die Autos bittet links oder rechts ranzufahren da eben ein Radrennen kommt. Wenn nicht gerade eine Ausreißergruppe mit 10 Minuten Vorsprung vorne raus ist maximal fünf Minuten Wartezeit. Am Ende des der Reihe mit dem Materialwagen fährt ein weiteres Auto mit einer grünen Flagge welches den Verkehr wieder freigebt. So klingt doch völlig locker, in Deutschland scheint man dies nicht hinzubekommen. Seit Jahren beobachte ich dies jetzt und anscheinend wird es immer schlimmer und damit zurück zum 3. Oktober, tradtioneller Termin des Münsterland Giros. Fast ein wenig passend zum dritten Oktober wurde dort eine neue virtuelle Mauer errichtet, um das zu verstehen muss man sich die Karte oben rechts ansehen.
Das ist ein Ausschnitt der Karte des Münsterland Giro´s 2012. Start des internationalen 1.1 Rennens war in Stadtlohn die oben abgebildete Runde zwischen Stadtlohn, Ahaus, Heek, Legden und Gescher mussten die Teilnehmer zwei einhalb mal zurücklegen und den rot eingezeichneten Streckenverlauf kann man auch zeitgleich als die virtuelle Mauer die sich an diesem Tag im Münsterland erhob. Folgendes begab sich an diesem Tag. Der beschriebene Rundkurs war über 50 Kilometer lang dementsprechend brauchten die Fahrer für eine Umrundung auch weit mehr als eine Stunde. So nun kommen wir zu den deutschen Absperrverhältnissen. Achtung genau zu hören! Der komplette Rundkurs war die ganze Zeit komplett abgesperrt! Circa drei Stunden lang. Man durfte noch nicht einmal von an einer Kreuzung auf die andere Straßenseite fahren, wollte man also in den Bereich des Rundkurses rein bzw. raus hatte man verloren! Das ist kein Scherz! Jetzt kommt aber das aller geilste. Errinnert euch an die Worte oben in Belgien drei Polizeimotorräder vor dem Feld! Drei! Jetzt mal die Aufzählung vom Münsterland Giro. Erst ein Polizeiwagen, dann circa. 10 Motorräder nochmal ein Wagen wieder 10 Motorräder. Kein Witz! Dazu kommen noch mehrere Vertetrer der Kölner Motorradstaffel. Also kommt man gut und gerne auf um die 50 (eher mehr) Begleitfahrzeuge der Polizei. Die eigentlich keinerlei Aufgaben haben, da der komplette Rundkurs ja sowieso schon abgesperrt war und so nie und nimmer auch nur ein einziges Auto entgegen kommen konnte. In Belgien haben derweil drei Beamte es mit dem kompletten Verkehr aufgenommen und in Deutschland braucht es mehr als 50 Einsatzkräfte für eine leere Strecke?! Denkt mal drüber nach!!!

Montag, 30. Juli 2012

Der düstere Olympiasieg?

Ausschnitt KSTA
Olympia ist gerade mal ein Wochenende alt. China hat bereits zwölf mal Edelmetall gewonnen davon sechs mal Gold. Deutschland steht bisher noch ohne Medaille da.
Trotzdem gab es nur ein Thema welches die Presse wieder Vordergründlich negativ in den Fokus stellte, den Olympiasieg von Alexander Winokurow. Mit Thesen während der TV Ausstrahlung wie: "Warten wir erstmal die Dopingprobe ab!" oder "Eine Goldmedaille mit fadem Beigeschmack!" übertrafen sich die öffentlich rechtlichen wieder einmal selber was Qualitätsjournalismus anbelangt. In Printmedien gab es dann heute Schlagzeilen wie "Der düstere Olympiasieg" und "Schatten über Olympia - Winokurow holt Gold".
Im Rahmen der ZDF Ausstrahlung am Samstag fiel allerdings auch ein wirklich guter Satz. "Winokurow schon immer umstritten, aber auch schon immer ein Schlitzohr!". Klar hatte sich Winokurow 2007 erwischen lassen, er hat seine Strafe abgesessen und so sollte nun wieder die Unschuldvermutung gelten. Aber mit der These des Schlitzohrs hat das ZDF zu 100% meiner Meinung nach rechts. Eigentlich wollte der Kasache seine Laufbahn ja nach der letztjährigen Tour de France beenden, dann kam ihm aber ein böser Sturz dazwischen welcher hin zur Aufgabe zwang. Sollte wollte er keinesfalls von der Radsportbühne abtreten und kündigte schnell den Rücktritt vom Rücktritt an. Es war klar das sich Winokurow mit einem Erfolgserlebnis verabschieden wollte. Guckt man sich mal die letzte Woche der diesjährigen Frankreich Rundfahrt an fällt auf das Winokurow fast täglich etwas versuchte der gewünschte Erfolg blieb aber noch aus. Dann aber jetzt eine Woche später der Paukenschlag in London.
So nun hatte der Fahrer von Astana nun mal Gold gewonnen, die Dopinggerüchte schien der Presse noch nicht zu reichen.
Irgendwann kam man wohl darauf das Winokurow seinen Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich gekauft haben soll, das mag auch stimmen und zugegebener Maßen sah der Sprint in London auch relativ einfach aus. Aber bei aller Liebe der zweitplatzierte Rigoberto Uran wird wohl kaum so dumm sein eines der wichtigsten Rennen der Saison zu verkaufen. Der entscheidende Antritt von Winokurow auf The Mall war eher ein Zeichen für seine Rennintiligenz die er immer schon hatte und die man sich auch nicht erdopen kann. Gerade als sich Uran umschaute kam Winokurow aus dem toten Winkel und der Sieg war ihm damit sicher.
Klar ist ein wenig Kritik an seinem Sieg angebracht aber in dieser Form wie sie in den letzten Tagen wieder betrieben wurde völlig fehl am Platze. Was ist zum Beispiel mit dieser 16 Jahre alten Schwimmerin aus China die, die letzten 50 Meter schneller geschwommen ist als Michael Phelps und Ryan Lochte? Da liest man kaum was zu, aber das ging wahrscheinlich alles legal zu...

Donnerstag, 28. Juni 2012

Rennen die den Jobb bewegten #5

Im vierten Teil dieser Serie blickte ich bereits auf ein Rennen der Deutschen Meisterschaft zurück und auch Teil fünf dreht sich wieder um ein Meisterschaftsrennen, diesmal zieht es uns allerdings in die Niederlande. Am vergangenen Sonntag gewann Niki Terpstra dort seinen zweiten nationalen Titel, heute schauen wir zurück auf seinen ersten Titelgewinn im Jahr 2010.

Niki Terpstra entzaubert Rabobank
Rennen: Niederländische Straßen Meisterschaft Beek (NL) am 27.6.2010

An diesen 27. Juni des Jahres 2010 kann ich mich noch sehr gut erinneren. Es war der heißte Tag des Jahres bis zu 40°C in der Sonne. Der Veranstalter entschied sich am Vortag noch dazu das Rennen bereits um 9:00 starten zu lassen damit die Fahrer nicht allzu lang in der Mittagshitze an ihre Grenzen gehen mussten. Vielen wird dieser Tag auch sicherlich noch wegen dem Achtelfinale der Weltmeisterschaft in Südafrika in Erinnerung geblieben sein, am späten Nachmittag besiegte dort nämlich die Deutsche Nationalmannschaft England und zog ins Viertelfinale ein.
Sein ganz persönliches Finale erlebte an diesem Tag Niki Terpstra. 2010 stand dieser noch beim Deutschen Milram Team unter Vertrag und ging in Beek als Einzelstarter ins Rennen. Rabobank schickte 19 Fahrer ins Rennen und es war nur eine Schönheitsfrage welcher Fahrer sich am Ende das Trikot überstreifen sollte. Nach 205 Kilometer stand dann aber Terpstra ganz oben auf dem Podium, neben ihm Pieter Weening der es nicht schaffte seine Tränen zu unterdrücken. Während Lars Boom auf der anderen Seite finster in die Menge blickte und den Anschein machte als ob er seine Bronze Medallie nach der Siegerehrung am lieben in zwei Teile gebrochen hätte.
Was war passiert? Kurz vor dem Meisterschaftsrennen hatte Weening erfahren das er nicht im Rabobank Aufgebot für die Tour de France steht. Die Teamleitung hatte sich anstelle von ihm für Bram Tankink entschieden, der den Platz von Laurens ten Dam einnahm der auf Grund einer Verletzung seinen Tour Start absagen musste. Diese Entscheidung machte Weening innerlich wütentend und so ging er auch mit einer Menge "Wut im Bauch" ins Rennen. So kam es zu der Situation das Weening das Rennen auf jedenfall gewinnen wollte und so fand er sich in der letzten Runde zusammen mit Terpstra alleine an der Spitze des Rennens wieder. Doch als die beiden quasi schon den Zielstrich auf dem Adsteeg in Beek sahen, kamen von hinten nochmal Vorjahressieger Koos Moerenhout und Lars Boom an die beiden dran. Weening sah dies und realisierte das Boom kam um sich den Sieg zu holen. Was nun geschah ist reine Spekulation, was wirklich der Wahrheit entspricht ist bis heute nicht geklärt. Als Weening sich um blickte und sah wie Boom im Wiegetritt drauf und dran war die Lücke zu schließen eröffnete er selber vorne gegen Terpstra den Sprint. Damit nahm er Boom alle Siegeschancen, Weening schaute sich kurze Zeit später um und sah das er seinen Teamkollegen quasi eliminiert hatte und nahm wieder Tempo raus. Ein starker Terpstra übernahm die Spitze und ging wenige Sekunden später selber in den Sprint über. Weening konnte das Hinterrad nicht halten, oder wollte er es nicht? Es wurde gemunkelt das er auf Grund seiner Nicht-Nominierung für die Tour seinem Team auch das Meistertrikot schenken wollte, das von den Sponsoren aber immer als eines der großen Saisonziele ausgegeben wird.
Auf dem Podium fassten jedenfalls alle drei Akteure das Rennen passend zusammen. Der lächende Terpstra, der weinende Weening und der wütende Boom.

Sonntag, 13. Mai 2012

Wer ist Reinardt Janse van Rensburg?

Das hier links ist die aktuelle Siegesrangliste von Radprofis bei internationalen Rennen des UCI Kalenders. Platz zwei bis vier dürften jedem Radsportfan etwas sagen, aber wer zum Teufel ist dieser Reinardt Janse van Rensburg. Ein 23 jähriger Südafrikaner der diese Saison bisher ordentlich aufgemischt hat. Klar sind alle neun Saisonsiege von Tom Boonen höher einzustufen als die elf von van Rensburg, trotzdem hat es mich gewundert als ich ihn vergangenes Wochenende die Ronde van Overijssel gewinnen sehen habe. Eigentlich ist es nichts außergewöhnliches das einige No-Names ganz oben stehen mit der Anzahl der Siegen. Am Ende des letzten Jahres standen mit dem Iraner Mahdi Sohrabi und Daniel Teklehaimanot, einem Fahrer aus Eritera, gleich zwei Fahrer in den Top 10 dieser Rangliste. Die beiden waren ausschließlich in der sogenannten "UCI Africa Tour" und der "UCI Asia Tour" unterwegs und waren da zu meinst ohne Konkurrenz und so kam Sohrabi am Ende der Saison auf 13 Siege, Teklehaimanot brachte es immerhin auf acht internationale Siege. Nun blicken wir in die Gegenwart und sehen das van Rensburg (Blid rechts) bereits Mitte Mai elf Saisonsiege zu Buche stehen hat und diese hat er eben nicht nur in Afrika oder Asien eingefahren.
Der Fahrer vom südafrikanischen KT Team "MTN-Qhubeka" fährt zur Zeit von Sieg zu Sieg in Europa. Seine Saison startete er dann aber erst mal mit den nationalen Meistertitel im Einzelzeitfahren. Beim Straßenrennen wurde er zweiter hinter Robert Hunter, der das südafrikanische Meistertikot aktuell beim Giro präsentiert. Es folgte die Marokko Rundfahrt die er nach belieben dominierte. Er gewann vier von insgesamt zehn Etappen und sicherte sich auf souverän den Gesamtsieg. Nach einer Rennpause von gut einem Monat zog es ihn dann Ende April nach Europa wo er bis jetzt vornehmlich Rennen im 1.2 und 2.2 Bereich gefahren ist. Das erste mal machte er mit Platz vier bei der Ronde van Noord Holland auf sich aufmerksam, diese Platzierung sollte aber von den nächsten Rennergebnissen überstrahlt werden. Der van Rensburg startete nun eine fast schon unheimliche Siegesserie. Er fuhr vom Rennen in Noord Holland bis heute noch drei Radrennen. Zwei Rundfahrten und ein Eintagesrennen und er gewann sie alle drei. Er startete mit einem Gesamtsieg der Tour of Bretagne, er legte hierzu den Grundstein mit einem Etappensieg auf der Mur de Bretagne noch bekannt von der letztjährigen Tour de France wo sich Cadel Evans ganz knapp gegen Alberto Contador durchsetzte und der Spanier zunächst fälschlicherweise zu früh über einen Etappensieg freute. Als nächstes Stand letztes Wochenende die Ronde van Overijssel an, mit einem Prologsieg und einem vierten Platz im abschließenden Straßenrennen sicherte er sich auch hier den Gesamtsieg. Bemerkenswert dabei, beim Straßenrennen wurde er in einen Massensturz verwickelt und schaffte er als einziger Fahrer zurück in die dadurch entstandene Spitzengruppe zu gelangen. Und einen Tag später gewann er dann auch noch das 1.2 Rennen Circuit de Wallonie in Belgien.
Natürlich wurden durch diese Siegesserie jetzt schon die größeren Teams auf den 23 jährigen Aufmerksam, so kam es bei der Einschreibezeromonie der Ronde van Overijssel zu einer pikanten Situation als van Rensburg vor allen Journalisten, Fotografen und auch von seinen Teamkollegen von einem sportlichen Leiter von Rabobank angesprochen wurde. Dieser lies ihn wissen das man großes Interesse habe ihn unter Vertrag zu nehmen. Sicherlich wird er auch noch weitere Angebote von internationalen Teams haben beziehungsweise noch bekommen. Aber wäre ein schneller Wechsel zu einem größeren Teams zu voreilig? Schaut man sich die Resultate von Sohrabi (rechts im Bild) an, würde man van Rensburg einen Wechsel mit Sicherheit nicht empfehlen. Der Iraner war nach seiner letzten Topsaison in Asien und Afrika dieses Jahr von Lotto-Belisol unter Vertrag genommen wurden und sein erstes Fazit lautet das die großen Rennen doch ein ganz anderes Kaliper sind, als 2.2 Rennen. Selbst bei der Türkei-Rundfahrt, die Sohrabi eigentlich hätte liegen müssen, landete er am Ende weit abgeschlagen im letzten drittel. So nun unterscheiden Sohrabi und van Rensburg eben doch einige Dinge. Erstes das Alter, der Iraner ist nähmlich schon 30 Jahre alt und zweites hatte Sohrabi bevor er von Lotto unter Vertrag genommen wurde noch nie ein Rennen in Europa gefahren, mit Ausnahme von Weltmeisterschaften und da sehe ich einen ganz großen Vorteil bei van Rensburg. Es ist allerdings die Frage wie er sich entscheidet, der sportliche Leiter des MTN-Qhubeka Teams ist der deutsche Jens Zemke und seine Pläne sehen so aus, das er nächste Saison das Team in die zweite Liga des Radsports bringen möchte und das wäre vielleicht genau das richtige für den Südafrikaner. So kann er in gewohnter Teamumgebung sich vielleicht auch bei dem ein oder anderen größeren Rennen in Europa vorne zeigen und dann immer noch im Jahr 2014 in Richtung World Tour wechseln.
Am Ende muss Reinardt Janse van Rensburg aber selbst entscheiden wie es mit seiner Laufbahn weiter geht. ich werde diese in jedem Falle weiter interessiert verfolgen. Kommende Woche steht er schon beim Fleche du Sud am Start, ob er dort weitere Saisonsiege folgen lässt?

Freitag, 20. April 2012

Rennen die den Jobb bewegten #4

Heute blicken ich mal zurück auf das Jahr 2005, genauer gesagt auf die Deutsche Meisterschaft dieses Jahres. Hier sollte eine Ära zu Ende gehen und eine neue beginnen.

Gerald Ciolek wird völlig überraschend Deutscher Meister
Rennen: Deutsche Straßen Meisterschaft Mannheim (GER) am 26.6.2005

Eine Woche vor dem Start der Tour de France wird traditionell ein neuer Deutscher Meister gesucht, genau so traditionell wie der Termin war das der Sieger aus dem Team Telekom bzw. später T-Mobile Team kam. Seit dem die Deutschen Meisterschaften 1995 wieder eigenständig ausgerichtet wurden, zuvor gab es immer eine Drei-Nationen-Meisterschaften zusammen mit der Schweiz und Luxemburg später Lichtenstein, stelle das Team des Telefonkonzerns immer wieder den Sieger. 1995 war Udo Bölts der erste Meister es folgten Namen wie Jan Ullrich, Erik Zabel, Danilo Hondo und Andreas Klöden. Letzter holte 2004 den 10. Titel in Folge für das Team. Vor allen Dingen in den ersten Jahren war eigentlich keine Konkurrenz zu erkennen. Erst ab 2003 bzw. 2004 wurde die Konkurrenz vor allen Dingen durch das Gerolsteiner Team dichter.
Der Kurs in Mannheim war komplett flach, nicht einen einzigenHöhenmeter gab es zu überwinden. Es lief also alles auf einen Massenspurt hinaus, bei dem es nur zwei potentielle Siegesanwärter gab. Erik Zabel, der kurz zuvor erfahren hatte das er in diesem Jahr zum ersten mal nicht im Aufgebot des Tour de France seinens Team T-Mobile Teams stehen würde, und Robert Förster vom Gerolsteiner Team. Dieser hatte genau so wie Zabel zuvor den Giro d´Italia bestritten und mit einigen Podiumsplatzierungen im Massensprint auf sich aufmerksam gemacht. Nach rund 200 Kilometern sollte es wirklich zum Massenspurt kommen, aber weder Zabel noch Förster sollten als erstes die Ziellinie überqueren. Es war ein Mann im Gelben Trikot des drittklassigen Akud Arnolds Sicherheit Teams von dem selbst Radsportfachmänner bis zu diesem Tag wenig bis gar nichts gehört hatten. Der damals 18 Jahre alte Gerald Ciolek aus Pulheim bei Köln hatte gerade die beiden Asse im Sprint düpiert mit einem wahren Punsch überspurtete er Zabel & Förster und hatte am Ende einen mehr als souveränen Vorsprung. Dabei war es selber nur einem Zufall zu verdanken das Ciolek überhaupt in Mannheim am Start stand, laut damaliger Aussage wollte er in diesem Jahr noch gar nicht bei der DM an den Start gehen da er in seinem Leben noch nie 200 Kilometer am Stück Rad gefahren sei, sein damaliges Team motivierte ihn dann aber glücklicher Weise doch zu einem Start. Ciolek war Anfang des Jahres gerade aus der U19 in die Elite aufgestiegen und fuhr Anfang März in Straelen einen Sieg in einem C-Klasse Rennen ein. Eine Woche später siegte er dann beim B/C Rennen von Köln Schuld Frechen und war somit relativ schnell in die A-Klasse aufgestiegen. Durch weitere gute Ergebnisse unter anderem einem achten Platz beim U23 Weltcuprennen in Waregem bekam er dann mitten in der Saison einen KT Vertrag bei Akud Arnolds, zuvor fuhr er für das Farmteam Winfix Arnolds.
In Mannheim beendete er dann die Siegesserie des T-Mobile Teams und musste das Deutsche Meistertrikot in den nächsten Wochen bei kleinen Rundstreckenrennen wie Stadtlohn oder Rheinbach präsentieren.
Durch Ciolek´s Sieg wurde das Ende der T-Mobile Ära in Deutschland eingeleitet. Auch im nächsten Jahr ging der Titel mit Dirk Müller an einen absoluten Außenseiter, der als Amateur sich den Titel sicherte. Für Ciolek begann aber nach seinem Sieg der große Aufstieg zum Vollzeitprofi welcher jedem bekannt sein sollte.

Montag, 19. März 2012

Depp der Woche - Fabian Cancellara

Die 2012er Ausgabe von Mailand - San Remo stand vergangenen Samstag im Rennkalender. Das erste Monument der neuen Saison. Am Ende siegte der Australier Simon Gerrans der auf den letzten Kilometern allein von der Tempoarbeit Fabian Cancellara profitierte. Viele meinten daraufhin bei Twitter, Facebook und Co. das Gerrans dem Schweizer seinen zweiten Sieg in San Remo klaute. Ich bin da etwas anderer Meinung. Klar war Cancellara der stärkste Fahrer im Feld aber sicher auch der jenige der am wenigsten überlegt hat und sein Gehirn wohl auf den letzten sechs Kilometern vollständig ausgeschaltet hat. 7,5 Kilometer vor dem Ziel, kurz vor Ende des Poggio´s, suchte Vincenzo Nibali mit einer Attacke die Vorentscheidung. Zunächst hatte der Italiner nur den späteren Sieger Gerrans am Hinterrad. Cancellara sah die beiden wegfahren und fuhr mühelos die kleine Lücke zu den beiden zu und somit fanden sich drei mit einem kleinen Vorsprung an der Spitze wieder. Was macht der Schweizer? Er übernimmt sofort die Führungsposition. Er ist zwar einer stärksten Fahrer im Feld aber um bergauf einen Nibali oder Gerrans abzuhängen muss selbst Cancellara ein wenig früher aufstehen. Beim Beginn der Abfahrt runter nach San-Remo betrug der Vorsprung nur ein paar Sekunden.
Dann folgte der einzige Punkt den ich aus Sicht von Cancellara nachvollziehen kann. Er fuhr als guter Abfahrer die nächsten Kilometer weiter von vorne und baute somit den Vorsprung aus. Dann aber waren sie unten und bis zum Ziel waren es noch drei Kilometer! Was macht Cancellara? Der fährt doch tatsächlich weiter vorne und erst zwei Kilometer vor dem Ziel deutet er an, dass die anderen beiden mit durch die Führung gehen sollen. Tatsächlich übernahm Gerrans dann mal für 200 Meter die Führungsarbeit. Das Tempo was der Australier vorlegte war dem Schweizer dann allerdings zu langsam und er ging sofort wieder mit Volldampf in die Führung. Unter der 1000 Meter Marke versuchte Cancellara dann die taktischen Spielchen zu eröffnen in dem er einen Pedaltritt auslies und mal kurz Schlangenlinien fuhr. Er merkte dann aber wohl das die Verfolger drauf und dran waren die Lücke wieder zu schließen und sofort fuhr er wieder Tempo.
Gerrans klebte die ganze Zeit an seinem Hinterrad und brauchte 100 Meter vor dem Ziel eigentlich nur noch aus dem Sattel zu gehen und das Rennen gewinnen. Ich frage mich wirklich ob Cancellara dachte mit dieser wirklich dümmsten Taktik die ich je gesehen habe, das Rennen abzuschiessen.
Ganz klar Fabian Cancellara hat diesen Sieg ein deutig verschenkt. Ich bin mir sicher hätte er die gleiche Taktik wie 2008 eingeschlagen, damals gewann er mit einer Attacke auf dem letzten flachen Abschnitt in San Remo, wäre er auch am Samstag siegreich gewesen. Gerrans und Nibali wären vorne auf sich alleine gestellt gewesen und hätten nie im Leben bis zum Ziel den Vorsprung vor dem Verfolgerfeld verteidigen können. Wäre dann der Zusammenschluss gekommen, hätte Cancellara nur dann seinen virtuellen Motor anwerfen müssen und der zweite San Remo Sieg wäre im sicher gewesen.
An alle die über Gerrans gemeckert haben, was soll er machen? Soll er Cancellara den Sieg überlassen? Gerrans hat einfach alles richtig gemacht und welcher Fahrer würde den Sieg bei einem Radsport Monument nicht mitnehmen wenn man diesen schon auf den Silbertablett serviert bekommt.
Interessant auch die anschließenden Twitter-Meldungen der beiden Hauptdarsteller. Beide haben keine Worte zu diesem Rennen. Ich hab auch keine Worte mehr für Cancellara, weil das war wirklich richtig dämlich.

Montag, 12. März 2012

De Ronde - DVD Review

Die Flandern Rundfahrt ist im niederländisch sprechenden Teil von Belgien ein echter Nationalfeiertag, mehr als eine Millionen Zuschauer stehen an jedem ersten Sonntag im April entlang der Strecke. So wird es auch dieses mal trotz neuer Strecke wieder sein. Aber es gibt auch immer einige Events um das eigentliche Rennen drumherum. Um die Austragung des Jahres 2010 zum Beispiel wurde eine TV Serie gedreht, die im belgischen TV als Vorbereitung auf die Austtragung des Jahres 2011 ausgestrahlt wurde. Die neunteilige Serie spielt komplett am Tag der Ronde van Vlaanderen und heißt "De Ronde". Sie erzählt die Geschichte von Personen, die genau so wie die Rennfahrer, an diesem einen Tag alles zu gewinnen bzw. zu verlieren haben. Später wurde die komplette Serie auch auf DVD veröffentlicht, diese bekam ich zu Weihnachten um habe sie jetzt auch endlich mal geschaut und versuche im folgenden das wichtigste mal zusammenzufassen.
Man muss dazu sagen das ein Großteil der Aufnahmen wirklich am Tag der Ronde aufgenommen wurden, so befanden sich die Schauspieler zeitweise zwischen den richtigen Zuschauern. Neben den natürlich erfundenen Handslungssträngen gibt es aber auch immer wieder Bilder vom Rennen zu sehen und jeder Teamwagen wurde mit einer kleinen Kamera versehen, sodass während der verschiedenen Episoden auch immer wieder in die taktischen Abläufe der verschiedenen Teams geschaut werden konnte. Hier gibt es eine kleine Zusammenstellung davon.
Der schauspielerische Teil erzählt die Geschichte von Personen die am Tag des Rennens wie bereits gesagt alles zu gewinnen oder verlieren haben. In jeder Geschichte spielt die Flandern Rundfahrt eine Rolle. Die verschiedenen Themen versuche ich nun mal mit Hilfe der niederländischen Wikipedia Seite ein wenig aufzufächern.

Der VIP Wagen von Dyramac
Marc Six wurde von seiner Firma Dyramac dazu berufen die VIP Gäste dieser Firma während der Ronde zu begleiten. Dieter De Leus, Gunther Vercammen und Jean-Jacques Deckx wurden eingeladen das Rennen aus einem VIP Auto zuverfolgen, auch der Geschäftsführer von Dyramac Boudewijn de Bock sollte im Auto mit fahren. Dieses wurde von niemand geringerem als Ludo Dierckxsens gefahren. Entgegen der Absprache brachte Jean-Jacques allerdings auch noch seine Frau mit zum Rennen, so war im Wagen zu wenig Platz und Marc musste jemanden den Zugang zum Wagen verwehren. Er entschloss sich für den extrem Radsportverrückten Dieter der dafür in dem Wagen von Dyramac in der Werbekarawane mitfahren sollte. Diese fährt allerdings 45 Minuten vor den Fahrern und sollte dem großen Radsportfan jede Chance nehmen das Rennen zuverfolgen. Entsprechend deprimiert war Dieter auch als er dies erfuhr. Lasse Verreck, der Fahrer des Wagens in der Werbekarawane, versuchte Dieter ein wenig aufzumutern was zunächst aber nicht funktionierte.
Auch im VIP Auto war die Atmosphäre nicht besser, Jean-Jacques klagt das er zu wenig vom Rennen sieht, Boudewijn beginnt sogar während des Rennens ein Nickerichen zu halten, zuvor hatte er bereits seine Tasche verloren als er an einer Stelle nach den Fahrern schaute. Er wusste aber noch wo er sie hingelegt hatte und rief Marc an. Er sollte die Tasche suchen und sie Boudewijn später im Ziel wiedergeben. Marc fand die Tasche auch.
Marc hat durch die Einteilung des VIP Wagens und durch seine anderen Aufgaben einen extrem stressigen Morgen hinter sich. Im Bordell "Havana" versuchte er dann erstmal ein bisschen runter zu kommen. Das schein auch zu funktionieren doch als er im Bett lag wurde er von Chrisi Marconi, alias Nicki, gefesselt. Jimmy, ein Kleinwüchsiger, kommt mit einer Schweinsmaske ins Zimmer und setzt sich mit seinem Hinterteil auf Marcs Gesicht. John Van Roey, der Inhaber des flaschen Bordells, nahm dies alles auf Videoband auf und zwang Marc, nachdem Jimmy mit ihm fertig war, dazu jeden Monat Geld an einen wohltätigen Zweck zu spenden. Sollte er dies nicht tun, würde das entstandene Videomaterial veröffentlicht.

Der Dyramac-Wagen in Werbekarawane
Eigentlich war geplant das Lasse Verreck alleine den Wagen von Dyramac in der Werbekarawane fährt, doch dann bekam er unerwartet die Gesellschaft von Dieter De Leus der auf Grund des überfüllten VIP Wagens in der Karawane mitfahren musste. Zunächst war Dieter sehr unglücklich mit der Situation, er hatte er sich als großer Radsportfan schon seit Wochen auf den Tag im VIP Wagen gefreut und nun musste er abseits vom Rennen in der Werbekarawane mitfahren. Später wurde die Stimmung dann langsam aber sicher lockerer den Dieter bemerkte das Lasse genauso wie er ein echter Radsportliebhaber ist.
Als die beiden am Havana Club vorbeifahren gibt Dieter, Lasse den Rat nie einen Fuß dort reinzusetzten. Es bleibt allerdings im dunkeln warum Dieter diesen Rat gibt. Schnell lenkt er vom Thema ab und kommt wieder auf das Rennen zu sprechen. Wenig später bekam Dieter dann Druck und musste dringend auf eine Toilette ein wichtiges Geschäft erledigen. Lasse hielt den Wagen an und Dieter konnte die Toilette in einem Haus am Straßenrand benutzen. Währenddessen wurde Lasse von der Polizei aufgefordert weiterzufahren, da Dieter aber noch nicht fertig war musste er seine Akkreditierung abgeben und somit wurde das Auto aus der Werbekarawane entfernt. Lasse ist zunächst ziemlich sauer auf Dieter doch schnell bekommen sich beide wieder ein und beschließen sie den Parcours zu schneiden um so das Fahrerfeld noch ein paar mal zu sehen. Als Dieter aber ein zweites mal auf die Toilette muss beschließen sie das Rennen aus einem Cafe im Fernseh zu verfolgen und danach in Richtung VIP Zelt im Ziel aufbrechen. Als sie gerade in Richtung Zelt aufbrechen wollen wird ihr geparktes Auto bei einem Verkehrsunfall beschädigt, dieser Unfall sollte in einem anderen Handlungsstrang eine Rolle spielen, sie beschlossen Marc Six anzurufen. Er holte die beiden ab und brachte sich noch rechtzeitig ins VIP Zelt. Am Ende des Tages verabschieden sich Lasse und Dieter als echte Freunde.

Regie in Meerbeke
Berten Nollet, Willy Van De Walle, Patrick Latré und Miel Abeloos sind erfahrene Kräfte was die TV Regie der Flandern Rundfahrt angeht, sie machen dies nun schon seit vielen Jahren. Miel der Chefredakteur hat sich dazu entschlossen die Vorschausendung von der relativ neuen Vera Hardeel leiten zulassen. Die Kollegen fragen sich ob sie zu diesem Schritt schon im Stande ist. Während der Vorschausendung passiert Vera dann tatsächlich ein Fehler und vorallen Dingen Patrick füllt sich seiner Annahme bestätigt. Miel allerdings vergibt Vera ihren Fehler. Während der Regie des Rennens bekommt Miel dann die Nachricht das sein Bruder Selbstmord begehen will und verlässt mittem im Rennen den Regieraum und gibt Vera die Anweisung die Regie fortzuführen. Sie will es nach ihrem Fehler vorher nicht machen, aber dann merkt sie schnell das sie keine andere Wahl hat.
Patrick macht das nur noch mehr sauer und er probiert es ihr so schwer wie möglich zu machen. Später kommt aber auch Patrick in Probleme als sein Computer immer wieder abstürzt und er nicht an den Wiederhohlungen arbeiten kann für die er verantwortlich ist. Vera ist die erste die ihm Mut zubricht und dann löst sich die angespannte Stimmung und am Ende des Rennens blicken alle auf eine gelungene Regie des Rennens zurück. Nach der erfolgreichen Ausstrahlung bekommt Vera plötzlich einen Anruf von ihrer Mutter, sie verlässt sofort das Studio und fährt in Richtung Krankenhaus...

Der Rasenmäher
Simonne Heano und Reddy Hardeel müssen am Tag der Flandern Rundfahrt auf ihren Enkel Leon Hardeel aufpassen da die Mutter in der TV-Regie des Rennens eingesetzt ist. Reddy arbeitet noch an seinem Gartenhaus, er muss ein neues Schloss einbauen da das alte vor ein paar Tagen aufgebrochen wurde und sein Rasenmäher gestohlen wurde. Sein Nachbar Peter Willemyns bemerkt dies und schüttet mit rasitischen Äußerungen noch etwas Öl ins Feuer. Laut ihm sei der Rasenmäher nun schon irgendwo in Osteuropa.
Als die Vorschausendung der Ronde anfängt sind Reddy und seine Frau ziemlich nervös da ihre Tochter Vera die Regie führen soll. Als sie den Fehler vor dem Fernseh bemerkten sind beiden ziemlich unglücklich. Stunden später ist im TV Bild des Rennens ein Mann zu sehen der während des Rennens seinen Rasen am mähen ist. Der Nachbar Peter sieht dieses Bild und als er es genauer betrachtet ruft er Reddy dazu. Er sieht das der Rasenmäher den der Mann im Fernseh benutzt hat vom selben Typ ist und auch das selbe Design hat wie seiner der ihm gestohlen wurden ist. Er beschleißt das Haus aufzusuchen und lernt Brahim Al-Amrani als neuen Eigentümer des Rasenmäheres kennen. Dieser sagt ihm er habe das Gerät von seinem Cousin Abdel für einen kleinen Preis gekauft. Als im Reddy den Sachverhalt erklärt kommt auch Brahim zu deiner Einsicht das Reddy der eigentliche Eigentümer des Rasenmähers ist. Als sich Brahims Schwiegervater ist das Gespräch einmischt bittet er Reddy so zu tun als ob alles in Ordung ist. Er spielt mit und sagt Brahim das er morgen bei ihm vorbei kommen soll um die Sache aus der Welt zu schaffen. Nachdem Reddy wieder nach Hause geht wird Brahim von Schuldgefühlen zerfressen er ruft wütend seinen Neffen an und beschließt dann den Rasenmäher sofort Reddy zurück zu bringen. Als Brahim bei ihm vor der Tür steht sieht dies Nachbar Peter und macht ein Beweisfoto von dem "Dieb".
Simonne ist derweil nicht überzeugt das dies der gestohlene Rasenmäher ist. Sie holt die Quittung und vergleicht die Seriennummern und stellt fest das sie recht hat. Sofort macht sich Reddy auf dem Weg und nun Brahim das Gerät wieder zurückzugeben. Währenddessen ist dessen Cousin auch dazugestossen und ist extrem wütend. Er beschließt den Vorfall sofort zu klären. Auf der Mitte des Wegens kommen sie die beiden Partien entgegen. Reddy sieht den argessiven Cosuin und flüchtet gerade noch rechtzeitig in sein Haus. Der Enkel Leon ist geschockt als er den Cousin an der Tür sieht und rennt durch den Garten zum Nachbar Peter. Dieser nimmt eine von seinen vielen Pistolen und rennt zur Eingangstür des Nachbars. Währenddessen zeigte Robbie der Sohn von Peter Leon die Waffen seinens Vaters. In Mitten der hitzigen Diskussion zwischen Peter, dem Cousin und Reddy fällt plötzlich ein Schuss im Haus von Peter.
Stunden später erreicht Vera dann das Krankenhaus und ihre Mutter Simonne sagt das es nicht gut steht um "ihn". Mit "ihm" ist Reddy gemeint der unter dem Stress der letzten Stunden zusammengebrochen ist. Ihr Sohn Leon hat Glück gehabt, da die Kugel aus der Pistole die versehntlich losgegangen ihn war nur knapp verfehlte. Reddy ist nachwie vor bewusst los, als ihm aber seine Tochter Vera sagt das sie die Regie des Rennens geführt hat gibt es das erste Lebenszeichen von Reddy.

Die Fahrerflucht
Tommy Lievens ist Polizist der die Aufgabe hat dem Deutschen Karlheinz Moltmann davon zu berichten das seine Tochter Jana bei einem Autounfall schwerverletzt wurde. Der Unfallfahrer haben daraufhin Fahrerflucht begangen. Jana liegt ihm Krankenhaus, ihre Schwester Ulrike hat die Ehre dem Sieger der Flandern Rundfahrt die Blumen zu überreichen. Der Vater spricht kein niederländisch und somit ist er auf seine Tochter Ulrike angewiesen. Sie hat es eilig in Richtung Ziel zu kommen aber als sie einen Anruf von ihrem Vater bekommt fährt sie noch schnell ins Krankenhaus. Da bekommt sie zu wissen das ihr vater erneut Alkohol abhängig geworden ist und die Schwester wieder Heroin konsumiert hat. Dies war erst der Auslöser warum die Familie vor Jahren nach Belgien ausgewandert ist um diese Probleme die sich in Deutschland angesammelt hatten ihr loszuwerden.
Den Wagen von dem Jana in der Nacht angefahren wurde, wurde von Filip Creffier gesteuert. Es fuhr allerdings nicht sein Auto sondern das von seinem Freund Johan Bekaert. Dieser schlief allerdings auf der Rückbank und merkte von allem was passiert war nichts. Bart Porteman war der dritte Mann im Auto, er bekam alles mit. Da sie alle drei mächtig betrunken waren, entschlossen sich Filip und Bart dazu Fahrerflucht zu begehen. Als beide bemerkten das Johan sich an nichts mehr errinnern kann, kommt Filip die Idee Johan wissen zu lassen das er das Fahrzeug gefahren hat. Als dieser später am Tag einen Schaden an seinem Auto entdeckt fragt er seine beiden Freunde ob sie irgendetwas wissen. Beide gaben ihm aber zu verstehen das sie auf der Rückbank geschlafen haben und erst vor dem Haus wieder wach geworden sind. Vorallem Bart entwickelte Schuldgefühle, tortzdem spielte er das Spiel von Filip mit.
Am Nachmittag geht Bart für sich und seine Freunde Pommes holen und hört im Radio das, dass Opfer der Fahrerflucht schwer verletzt ist. Auch Johan vernimmt zu selben Zeit die Nachricht aus dem Radio und das beschriebene Fluchtfahrzeug passt genau zu seinem Wagen. Ihm wird klar das er der Unfallfahrer war.
Auf dem Rückweg nach Hause wird Bart selbst in einen Unfall verwickelt und muss ins Krankenhaus gebracht werden. Als Johan und Filip bescheiden bekommen hasten sie zum Krankenhaus. Dort werden sie gebeten noch im Wartezimmer Platz zu nehmen. Ohne das sie es begreifen sitzen sie direkt neben Karlheinz dem Vater des Unfallopfers der Fahrerflucht, dieser biedet den beiden selbst noch einen Kaffee an. Als Karlheinz erklärt bekommt das seine Tochter durchkommt verstehen die beiden das er der vater von dem Mädchen ist das angefahren wurde. Auf dem Zimmer von Bart beschließt Johan den Deutschen aufzusuchen und ihm alles zu erklären. Er spricht ausgrechnet die Kommisar Tommy an der wieder im Krankenhaus ist das seine Freundin in den selben Unfall von Bart verwickelt worden ist. Der Kommisar ruft die drei Freunde zusammen und in der Verhöhrung auf dem Krankenzimmer von Bart bricht dieser sein Schweigen. In der nächsten Szene ist Filip im Auto des Kommisars zu sehen während Johan die Freundschaft zu Bart beendet.

Der Selbstmord
Lou Abeloos ist der schwerkranke Ehemann von Nora Cormijn. Außerdem ist er der Bruder von Rik, einem Priester, und Miel dem Chefredakteur des belgischen Sportfernsehs. Beide beschließen am Tag der Ronde ihrem Leben ein Ende zu setzten. Lou erstickt Nord, die sich zuvor mit Tabletten betäubt hatte, mit einem Kissen. Lou selber wollte sich daraufhin im Keller erhängen fiel allerdings die Treppe runter und blieb zunächst bewusstlos liegen. Sein Bruder Rik findet ihn und auch seine Abschiedsbriefund versuchte ihn von dem Gedanken freizusprechen. Aber Lou ist festentschlossen auch Miel will ihn noch zustimmen allerdings auch ohne Erfolg. Die beiden Brüder beschließen ihren Bruder in ein Auto zu setzten und lassen dieses mit Hilfe eines Rohrs mit Abgasen vollaufen. Der schwerkranke Lou stirbt.

Donnerstag, 8. März 2012

Was wäre passiert wenn... #1

Es ist mal wieder Zeit für eine neue Kategorie um wieder ein wenig Leben in den Blog zu bringen. Im Vergleich zu Kategorien wie "Rennen die den Jobb bewegten" geht es aber dieser mal eher in Richtung Fantasy. Heißt, ich nehme Radsportmomente unter die Lupe und spekuliere was passiert wäre, wenn diese nicht bzw. anderes gelaufen wären. Fangen wir doch einfach mal.

Was wäre passiert wenn Lars Boom beim Omloop het Nieuwsblad nicht gestürzt wäre

Der Taaienberg beim Omloop het Nieuwsblad ist traditionell der Berge wo Tom Boonen in den letzten Jahren jeweils mit einer ersten Tempoverschärfung das Finale des ersten Frühjahrsklassier eröffnet hat. So tat er dies auch bei der diesjährigen Austragung wieder, er erhöhte schon vor dem eigentlich Kopfsteinpflaster das Tempo um als erster in den nicht asphaltierten und steilen Berg zu fahren. Ein Fahrer wollte ihm diesmal aber ein Schnippchen schlagen, Lars Boom wollte Boonen noch kurz vor Beginn des richtigen Anstieges überholen. Er machte nur ein Fehler, er versuchte rechts vorbeizufahren, da wo eigentlich überhaupt kein Platz mehr war, es kam was kommen musste. Boom kam von der Straße ab und blieb am Straßenrand in einem Schlammloch stecken. Das konnte selbst der Cyclocrosser nicht mehr aussteuern und kam zu Fall und verlor alle Chancen. Während Boonen, Vanmarcke und Co vorne die erste Vorentscheidung suchten, zog am Niederländer das komplette Feld vorbei und der Omloop war hier für Boom eigentlich beendet, er fuhr zwar noch bis ins Ziel in Gent allerdings mit weitem Abstand. Machen wir uns nichts vor, hätte Boom weniger Riskio eingegangen und wäre hinter Boonen als zweiter in den Taaienberg gefahren, wäre er in der entscheidenen Gruppe dabei gewesen.
Was wäre dann passiert? Es wäre in jedem Fall das erste mal gewesen das Boom bei einem Kopfsteinpflasterrennen mit um den Sieg fährt. Er war zwar 2011 schonmal zehnter beim Omloop und 2010 fünfter beim E3 Prijs, allerdings hatte er dort nie wirklich Anschluss zu den letztendlichen Siegern, außerdem sind diese Ergebnisse von einem Fahrer der von sich selbst sagt das diese Art von Rennen seine Ziele sind ist das eindeutig zu wenig. Nachdem Taaienberg blieb die dort entstandene Spitzengruppe erstmal bis zum Kopfsteinpflasterabschnitt der "Lange Munte" zusammen, nur Thor Hushovd und Matti Breschel mussten einige Kilometer vorher schon reissen lassen. Breschel ein Teamkollege von Boom war also nicht so stark und hätte wenn Boom in der Gruppe mit dabei gewesen wäre Tempo für ihn machen können. Während sich der Niederlände ein wenig zurückgehalten hätte und dadurch auch ein paar Körner aufgespart hätte. Als dann auf der Lange Munte die Attacke von Vanmarcke kam hätte diese Boom locker beantwortet und es wär neben Tom Boonen, Sep Vanmarcke und Juan Antonio Flecha der vierte Fahrer in der nun mehr wirklich entscheidenen Spitzengruppe gewesen.
Von dort waren es noch gut 20 Kilometer ins Ziel und er wäre ein Rennverlauf geworden der Boom zugesagt hätte. Erst zwei Kilometer vor dem Ziel gingen die taktischen Spiele los. Im Sprint der Gruppe hätte der Rabobank Fahrer gegen Vanmarcke und Boonen wohl kaum eine Chance gehabt. Aber als guter Zeitfahren auf kurzen Strecken, immerhin Prologsieg bei Paris Nizza 2010, Katar Rundfahrt 2011 sowie beim Criterium du Dauphine 2011, hätte es Boom mit Sicherheit zwei Kilometer vor dem Ziel versucht und es wäre in jedem Fall schwerer gewesen den Niederländer einzuholen als Juan Antonio Flecha wie es dann ja wirklich war.
Egal ob Boom gewonnen hätte oder im schlechtesten Fall auch nur vierter geworden wäre, mit einem Schlag wäre er plötzlich zu den großen Favoriten für die Frühjahrsklassiker geworden. Nun hat er sich diesen Schritt durch den unnötigen Sturz erstmal selbstvermisst. Nun muss für Lars Boom die Devise sein bei den nächsten Rennen wie Dwaars door Vlaanderen oder dem E3 Prijs Harelbeke vorne reinzufahren. Ich bin mir jedenfalls sicher das er nicht mehr lange dauern wird, bis Boom seinen ersten großen Frühjahrsklassiker gewinnen wird...

Nachdem Rennen twitterte Lars Boom dann übringes folgendes:
Er sieht also ein das es sein eigener Fehler war und da ich Boom für einen schlauen Fahrer halte wird es selbes wohl nicht wieder tun.

Dienstag, 17. Januar 2012

Der Fahrer des Jahres 2011

Das Jahr 2012 ist jetzt schon wieder gut zwei Wochen alt und in Australien wird mit der Tour Down Under schon wieder das erste große Straßenradsport Highlight des neuen Jahres veranstaltet. Ich möchte nun aber normal auf das Jahr 2011 eingehen, denn ich habe in den letzten Tagen darüber nachgedacht wer den Fahrer des Jahres 2011 war. Die meisten werden hier wohl Philipp Gilbert sagen der eigentlich die gesamte Saison über von Sieg zu Sieg fuhr. Für andere war es Tony Martin der Fabian Cancellara vom Zeitfahrtron stossen konnte. Ich habe mich dann aber für einen Fahrer entschlossen der 2011 ohne einen großen Sieg abgeschlossen hat, sich aber durch sein unglaublich Kämpferherz einen Namen auch außerhalb der Radsportwelt geschaffen hat.
Es geschah auf der neuen Etappe der Tour de France in Richtung Saint-Flour. Ein Auto des franzöischen Fernsehens wollte die Spitzengruppe überholen in der sich unter anderem Thomas Voeckler befand. Dieser sollte später das gelbe Trikot übernehmen und dieses lange auf seinen Schultern tragen und am Ende in Paris den vierten Gesamtplatz belegen. Er lieferte eine sensationelle Leistung bei den Bergetappen ab und kämpfte sich Seite an Seite mit Fahrern wie Evans, Schleck und Contador zusammen bis zu den Gipfeln. Nur ein Fahrer zeigte meiner Meinung nach während der Tour eine noch größere Leistung als der Franzose. Das oben beschriebene Auto, holte bei dem Überholversuch Juan Antonio Flecha vom Rad und diesem konnte wiederum ein gewisser Johnny Hoogerland nicht mehr ausweichen und landete kopfüber in einem Stacheldrahtzaun am Rande der Strecke. Blutüberströmend kämpfte er sich mit großem Rückstand ins Ziel. Hier wollte er eigentlich um den Etappensieg mit seinen ehemaligen Begleitern sprinten, stattdessen rollte er als einer der letzten ins Ziel. Aber er wollte es unbedingt schaffen denn er hatte sich im Laufe der Etappe ins Bergtrikot gefahren und das wollte er sich umbedingt auf dem Podium überstreifen lassen. Als es dann endlich soweit war überkamen den Niederländer die Emotionen und er lies seinen Tränen freien Lauf. Direkt nach der Siegerehrung war das Krankenhaus die nächste Stadion für Hoogerland seine Wunden mussten mit insgesamt 33 Stichen genäht werden. Aber auch das hielt Hoogerland nicht vom weiterfahren ab und er stand bei der nächsten Etappe wieder mit am Start, er hatte ja immerhin das gepunktete Trikot auf seinen Schultern. Dieses sollte er in den Alpen dann abgeben müssen, aber den Respekt hatte er sich bei allen Fans ohnehin schon verdient. Eine der Szenen der letzten Tour war für mich als Hoogerland in Alpe d´Heuz durch die berühmte "Bocht 7", die Kurve der Holländer fuhr. Schon Minuten vor seiner Ankunft hallten laute "Johnny, Johnny" Rufe durch die Zuschauerränge. Und dann kam er.
Ebenfalls wurden auf YouTube zu dieser unzählige Tribute und auch selbstgeschriebene Lieder (Klick & Klick) über Hoogerland hochgeladen. Gers Pardoel, ein berühmter niederländlischer Rapper, schrieb sogar eine eigene Version von "Ik neem je mee" für Hoogerland.
Ein Land war also kollektiv im Hoogerland Fieber und einen Tag nach dem er in Paris die Tour beendete stand er in Boxmeer beim ersten Nach-Tour-Kriterium am Start und war selbst einen Tag später war er in Stiphout der gefragteste Fahrer obwohl mit den Schleck Brüdern zwei Fahrer am Start standen die die Tour auf Platz zwei und drei beendeten hatten und selbst Mark Cavendish, Gewinner des Grünen Trikots, wirkte nur wie ein Statist neben Hoogerland.
Man sieht also das man nicht im Sieger sein muss um ein Held zu sein. Manchmal reicht es einfach nur zu kämpfen und man erhält den nötigen Respekt dafür. Hoogerland hat das 2011 gezeigt und ist deswegen für mich der Fahrer des Jahres 2011.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Rennen die den Jobb bewegten #3

Ende Januar findet in Koksijde die Weltmeisterschaft im Cyclocross statt, viele zehntausend Zuschauer werden in dem sonst so ruhigen Küstenort erwartet. 2007 gastierte die Weltmeisterschaft zuletzt in Belgien, Hooglede Gits war damals der Austragungsort und es sollte eine der dramtischten Weltmeisterschaften der Radsport-Geschichte werden.

Erwin Vervecken holt sich seinen dritten Weltmeistertitel
Rennen: Cyclocross Weltmeisterschaft Hooglede-Gits (BEL) am 28.1.2007

Drei Männer sollten dieser Weltmeisterschaft ihren Stempel aufdrücken. Zum einen der spätere Sieger Erwin Vervecken, der US-Amerikaner Jonathan Page und der Belgier Bart Wellens (Bild).
Das die Stimmung unter den belgischen Hardcore Fans schon mehr als aufgeheißt war erkannte man als die beiden Niederländer Camiel van Bergh und Gerben de Knegt die das Feld durch die erste Runde führten und gnadenlos ausgebuht wurden. Das ersterer im Gegenzug dann seinen Mittelfinger mehrfach in Richtung Publikum zeigte heizte die Stimmung nur noch mehr an. Als dann aber relativ schnell die belgische Nationalmannschaft die Spitze übernahm, waren die Fans erstmal zufrieden gestellt. Eigentlich wie in jedem Jahr hatten die Belgier aus in Hooglede wieder ein Luxusproblem, eigentlich war schon vor dem Startschuss das klar das ein Belgier gewinnen würde die Frage sei nur wer. Top-Favorit war natürlich Sven Nys der den gesamten Saisonverlauf bis zur Weltmeisterschaft nach belieben dominiert hatte. Aber es sollte anders kommen. In der dritten Runde fuhren Nys und Bart Wellens gemeinsam an der Spitze, als plötzlich auf einem asphaltierten Abschnitt beide zu Sturz kamen nachdem ein Kameramotorrad einen Plastikabsperrhut direkt Wellens ins Rad wehte. Dieser verletzte sich bei diesem Unfall so schwer das später im Krankenhaus ein gebrochenes Handgelenk festgestellt wurde, zu Ende war die Weltmeisterschaft für ihn aber noch lange nicht. Er rappelte sich wieder auf und ging in die Verfolgung, er hatte durch den Sturz 50 Sekunden Rückstand. Nach dem Sturz hatte vorne Vervecken die Spitze übernommen und hatte eigentlich schon einen komfortablen Vorsprung als auch er ohne Fremdeinwirkung zu Sturz kam und alles wieder zusammenrollte. Es entwickelte sich ein wahrer Thriller.
Der Rennverlauf wurde weiter von Stürzen geprägt und wieder kamen sich die Belgier selbst in die Quere. Wieder wurde Sven Nys abgeräumt diesmal von Vervecken der in einer Kurve wegrutschte und Nys schlichtweg nicht mehr ausweichen konnte und drüber fiel. Für ihn war das Rennen damit auch gelaufen, es sollte am Ende nur der elfte Platz werden.
An der Rennspitze schlug derweil die Stunde der Outsider und das im Finale einer Weltmeisterschaft, es waren nicht mal mehr 1 1/2 Runden zu fahren als plötzlich Jonathan Page alleine an der Spitze des Rennens war und er packte seine Chance beim Schopfe er realisierte schnell das hier der Titel für ihn drin ist, es sollte zum Amerikaner nur noch einer aufschließen können... Erwin Vervecken der Mann für die großen Rennen oder besser gesagt der Mann für die Weltmeisterschaft. Im Gegensatz zu Sven Nys gewinnt Erwin Vervecken kaum ein Rennen im Laufe der Saison, sobald er aber bei einer WM am Start ist zeigte er sich immer in Top Form, so stand er in Hooglede-Gits auch als Titelverteidiger am Start. 2006 hatte er den Titel in Zeedam gewonnen, seinen zweiten Weltmeistertitel, und auch davor die Jahre stand Vervecken eigentlich regelmäßig auf dem WM.
Page und Vervecken sollten also um das begehrte Regenbogentrikot in der letzten Runde kämpfen und das taten die beiden auf höchstem Niveau und der Amerikaner machte es den Belgier schwer, sehr schwer. Erst als er sich kurz vor dem Ziel an einer kleinen Steigung festfuhr bleib für Page nur Silber. Vervecken holte sich seinen dritten WM Titel.
Der stärkste war er aber an diesem Tag nicht, dieser sollte vierter werden. Bart Wellens! Nach seinem Sturz hatte er sich bis auf 17 Sekunden wieder rangekämpft, eine mehr als unmenschliche Leistung bedenkt man das er nach dem Zieleinlauf seinen kompletten rechten Arm nicht mehr bewegen konnte. Ein sehr gutes Beispiel dafür welchen Stellenwert eine solche Weltmeisterschaft für die Fahrer hat und wenn das ganze noch in Belgien ausgetragen wird ist eigentlich sowie so immer Spektakel garantiert. Ob wir am letzten Januar Wochenende in Koksijde eine ähnliche Action sehen werden wie 2007 in Hooglede bleibt abzuwarten, abschließend kann man jedenfalls sagen das diese WM 2007 für immer einen besonderen Platz in der Radsport-Geschichte haben wird.